Lehrangebot der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie für das Humanmedizinstudium N202
Der Lehrauftrag der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) ist im zweiten und dritten Studienabschnitt des Curriculums Humanmedizin integriert und erfolgt im Block 25 („spezielle chirurgische Fächer“) sowie im KPJ-Tertial C.
A. Vorlesung (Block 25)
Einmal pro Studienjahr wird das Fach Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie im Rahmen einer Vorlesung von 4 akademischen Stunden gelesen. Die Vorlesung findet im 2. Studienabschnitt, 7. Semester, Block 25 – chirurgische Fächer, Kapitel 4 – Diagnostik und Behandlungskonzepte in „speziellen chirurgischen Fächern“ unter Thema 9 – Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie – Infekte und Traumatologie, Tumorchirurgie statt.
In diesen 4 akademischen Stunden werden aus folgenden Kapiteln Vorlesungen gebracht.
- Klinische Infektiologie des Gesichtsschädels: In der Vorlesung werden die verschiedenen Arten von Infektionen im Kiefer- und Gesichtsbereich besprochen. Besonderes Augenmerk wird auf die Diagnostik und Behandlung von dentogenen Logenabszessen und Phlegmonen gelegt, wobei ein grundlegendes Verständnis von der Ätiologie bis hin zur Therapie sowie ein Bewusstsein für die Gefährlichkeit dieser Krankheitsbilder geschaffen werden soll. Neben den unspezifischen Weichteilinfektionen werden auch die Knocheninfektionen und einzelne spezifische Infektionskrankheiten sowie typische kieferchirurgische Krankheitsbilder vorgestellt. Des Weiteren wird auch auf verschiedene Antibiotika und ihren möglichen Einsatz bei den vorgestellten Krankheitsbildern eingegangen.
- Traumatologie des Gesichtsschädels: In der Vorlesung wird auf Diagnostik und Therapie der Frakturen des Gesichtsschädels eingegangen. Die Frakturen des Unterkiefers werden ebenso dargestellt wie die Frakturen des Mittelgesichts, die Le Fort I- bis III-Frakturen ebenso wie die Nasoethmoidalfrakturen besprochen. Auch Frakturen, die vom Gesichtsschädel auf die Schädelbasis übergreifen, werden thematisiert. Die speziellen Probleme von Frakturen des Gesichtsschädels werden erklärt und die häufigsten Komplikationen angeführt.
- Onkologische Chirurgie: Die Vorlesung behandelt Pathogenese, Diagnostik, Stadieneinteilung und Therapiekonzepte von Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle als häufigste maligne Erkrankung der Kopf-/Halsregion. Besonderes Augenmerk gilt den chirurgischen Aspekten der multidisziplinären Tumorbehandlung hinsichtlich zervikaler Lymphbahndissektion, resektiver Zugänge und plastisch-rekonstruktiver Verfahren mittels Regionallappen und freier mikrochirurgischer Transplantate.
B. Klinisch Praktisches Jahr (KPJ)
Im KPJ-Tertial C „MKG-Chirurgie“ sollen die Studierenden ihre bisher (im Tertial B) erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und ärztlichen Haltungen gemäß dem österreichischen Kompetenzlevel-Katalog vertiefen und zusätzlich um die umfangreichen fachspezifischen Inhalte aus dem Sonderfach MKG-Chirurgie erweitern.
Pro seitens der MedUni Wien festgelegten Einstiegstermin stehen an der Abteilung zwei KPJ-Plätze zur Verfügung. Die Anmeldung zum KPJ erfolgt vorab über das Sekretariat per E-Mail und ist von einem kurzen Vorstellungsgespräch mit der:dem Koordinator:in gefolgt. Die vorab mit dem:der Student:in festgelegte Dauer des KPJ-Tertials beträgt 8 oder 16 Wochen. Die wöchentliche Anwesenheitspflicht der Studierenden beträgt 35 Stunden und wird gemeinsam mit dem:der zugeteilten Mentor:in im Detail geplant. Genereller täglicher Dienstantritt ist entsprechend den Ärzt:innen der Abteilung um 7:15 Uhr.
Ausbildungsziele des Tertials sind das Erlangen von Fähigkeiten zur Erhebung klinischer Befunde, Stellen von Diagnose und Differentialdiagnose und Aneignung praxisnahen Wissens über aktuelle Behandlungskonzepte MKG-chirurgisch relevanter Erkrankungen. Weitere Ziele sind das Erlernen spezieller Untersuchungstechniken und MKG-chirurgischer Fertigkeiten, welche sich durch die inhaltliche Nähe der MKG-Chirurgie zur Zahnmedizin ergeben.
Durch die Eingliederung in ein Behandler:innen-Team sollen Studierende zum Abschluss des KPJ-Tertials fähig sein, durch Anamneseerhebung und physikalische Krankenuntersuchung sowie durch Interpretation vorliegender Untersuchungsergebnisse eine Diagnose zu erstellen und einen Behandlungsplan zu erarbeiten. Weiters sollen manuelle chirurgische Fertigkeiten beherrscht werden.
Studierende sollen für die Dauer des Tertials einem der beiden gleichwertigen Behandler:innen-Teams der MKG-Chirurgie zugeteilt werden. Durch diese Integration und die Zuteilung einer:eines ärztlichen Mentor:in ist die Abdeckung aller klinischen Tätigkeitsbereiche der Klinik (Bettenstation, Ambulanz und Operationssaal) gewährleistet.
Diese umfassen zum Beispiel auf den Bettenstationen die Anamneseerhebung und Erstuntersuchung, peripher-venöse und zentralvenöse Blutabnahmen, Entfernung von Drainagen und Nähten, Verbandswechsel, im Operationssaal die Vorbereitung von Patient:innen auf die Operation, Assistenz bei Operationen sowie Untersuchung und Assistenz bei der Behandlung ambulanter Patient:innen.
Diese Tätigkeiten sollen insbesondere bei Mini-CEX, DOPS und den Aufgabenstellungen im KPJ-Ausbildungsprogramm berücksichtigt werden.
Weitere Details im KPJ Ausbildungsplan – MKG Chirurgie
sowie im Vorlesungsverzeichnis (Med.Campus) und Downloads (Studyguide)